Dotis Leibold

Von kleinauf konnte ich nie genügend Fragen stellen und herausfinden, was etwas bedeutet. Bevor ich lesen konnte, war mein dringlichster Wunsch zu wissen, was die Buchstaben bedeuten und was da steht. Als ich dann die Buchstaben verstand und selber zu Wörtern zusammensetzen konnte, wollte ich wissen, was die Wörter bedeuten. Mein Wissensdurst wurde noch größer, als ich im Radio englische Wörter hörte. Da ich nun selber lesen konnte, griff ich zum Oxford Advanced Learner’s Dictionary meiner älteren Schwester, die damals glücklicherweise ein solches Wörterbuch besaß. Das Blättern in Wörterbüchern und Lexika wurde zu einer meiner Lieblingsbeschäftigungen. Die ganzen Verweise faszinierten mich — wie all diese Wörter miteinander zusammenhingen! So war dann auch die Wahl meines ersten Berufes eine logische Entscheidung: ich wollte Übersetzerin werden. Ein besonders glückliche Wendung auf meinem beruflichen Weg: ich blättere seither nicht nur in Wörterbüchern, ich bringe die Wörter selbst in ein Wörterbuch.

Ein paar Kapitel meiner Lebensgeschichte hielten Überraschungen für mich bereit, die ich mir zunächst weder vorgestellt noch gewünscht hätte. Da halfen die Wörterbücher nicht mehr weiter, andere Ratgeber mussten her. Dass ich mich in dieser Lebensphase mit letzter Kraft an die Gewaltfreie Kommunikation wendete, sollte sich als das sprichwörtliche Glück im Unglück herausstellen. Ich habe mich dank der GfK mit Wörtern beschäftigt, denen ich zuvor wenig Beachtung geschenkt hatte. Ich fing an, mir ein regelrechtes Vokabular (also wieder eine Art Wörterbuch) für meine Bedürfnisse und Gefühle anzulegen und mich damit vertraut zu machen. Dieses Vokabular war mir bei der Lösung von eigenen Problemen, sowie bei der Begleitung von oder dem Brückenbauen zwischen anderen Menschen, also im Coaching oder in der Mediation, ein hilfreicher und treuer Begleiter.

Aller guten Dinge sind drei, nicht wahr? Einige glückliche Fügungen später erfuhr ich von einer Fragetechnik, die sich Clean Language nennt. Es war, als ginge nochmal eine Tür auf — dieses Mal zu meinem ganz eigenen inneren Wörterbuch, das noch viel wunderbarer und faszinierender ist, als alle Wörterbücher, zu denen ich zuvor Zugang besaß. Clean Language hat ein inneres Licht in mir angeknipst und mir mein inneres Wissen zugänglich gemacht. Nach zwei Jahren Ausbildung in der Methode bei Angela Dunbar möchte ich meine Fähigkeiten mit anderen Menschen in Coachings und Workshops teilen. Diese Seite soll möglich machen, dass Sie, liebe Leserin und lieber Leser, den Weg zu mir finden.